Für die Schule lernen, für das Leben lernen!
Für die Schule lernen, für das Leben lernen!
In der heutigen Zeit werden die Anforderungen an die Gesellschaft immer höher. Da ist es umso verständlicher, dass Eltern für Ihre Kinder die bestmögliche Chance ergreifen wollen. Und die fängt schon zu Hause, in der Krippe und im Kindergarten an.
Deshalb hier eine kurze Abhandlung zum Thema „Lernen ohne Druck“ und „gesunde Entwicklung“.
Der Kindergarten ist eine familienergänzende, nicht-schulische Institution. Der Erziehungsauftrag des Kindergartens steht im Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan. Eltern und professionellen Fachkräften kommt die Aufgabe zu, das Kind mit seinen individuellen Entwicklungsvoraussetzungen angemessen wahrzunehmen und zu fördern.
Der Kindergarten schafft die notwendigen Voraussetzungen, damit der Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule gelingt. Die ganze Kindergartenzeit stellt eine Vorbereitung für die Schule dar.
Kinder unterscheiden sich in ihrer Entwicklung über eine Spanne von zwei bis drei Jahren
Es ist nachgewiesen, dass die Lernvoraussetzungen von Schulanfängern in der Entwicklung 2-3 Jahre auseinanderdriften. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo um bestimmte Dinge zu lernen – was manches Kind schon mit 5 Jahren kann, lernt ein anderes erst mit 7. Es ist erwiesen, dass Kinder sich selbst bilden. Bezugspersonen (Eltern, Erzieher, ...) schaffen die nötigen Anreize.
Die Schule ist verpflichtet, mit den unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen zurecht zu kommen und jedes Kind individuell da abzuholen und zu fördern, wo es sich befindet.
Aber Achtung!
Wissbegier zu unterdrücken kann großen Schaden anrichten. Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe für das Stillen der Neugier Ihrer Kinder.
Jedes Kind will lernen!
Kinder brauchen viel Anregung um ihre natürliche Neugier zu befriedigen. In der sogenannten „selbstbestimmten Lernzeit“ suchen sich Kinder selbstständig aus, was sie gerade besonders interessiert, welche Fähigkeiten/ Kompetenzen sie sich gerade aneignen wollen. Aber Vorsicht: zu viel Spielzeug kann auch eine Überforderung zur Folge haben. Wechseln sie deshalb öfter mal das Spielangebot und beobachten Sie ihr Kind dabei, mit was es gerade besonders beschäftigt ist.
Das Spiel des Kindes wird bestimmt durch eigene Bedürfnisse, durch Freude am eigenen Tun und durch eigene Motivation. Im freien Spiel hat es die Möglichkeit, Erlebtes zu verarbeiten und vielfältige Lernerfahrungen zu sammeln. Dabei sorgen verbindliche Regeln und Strukturen für einen gesitteten Ablauf.
Was zählt zur Schulfähigkeit?
Alle nachfolgend aufgezählten Anforderungen muss Ihr Kind nicht auf einmal erfüllen. Sollten aber viele dieser Merkmale fehlen, wäre es ratsam sich rechtzeitig an eine Erzieherin zu wenden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieher ist notwendig (Entwicklungsgespräche).
Sprachkompetenz
- Kinder orientieren sich am Sprachvorbild Ihrer Eltern. Wichtig ist dabei wieder: nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie die Kinder ausreden, benutzen Sie eine blumige, abwechslungsreiche Sprache.
- Antworten Sie in vollständigen Sätzen.
- Halten sie direkten Blickkontakt.
- Trainieren Sie im Alltag die Sprache.
- Vorlesen fördert die Phantasie.
- Das Erzählen von Bildgeschichten und das Weiterspinnen (wie könnte es weitergehen?) spielerisch üben.
- Das Werten und Begründen üben (Wie findest du das? Warum könnte das so sein?).
Sozial- emotionale Schulfähigkeit
- Kind sollte ein Regelverständnis und eine gewisse Frustrationstoleranz besitzen.
- Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen, Anstrengungsbereitschaft, Warten können.
- Kind sollte über sich Auskunft geben können (Name, Adresse, Telefonnummer,…).
- Beim Begrüßen oder Vorstellen sollte Blickkontakt stattfinden.
- Bei Streitigkeiten sollten Sie mit „Ich-Botschaften“ arbeiten („Ich möchte das nicht“).
- Kind sollte Bitte und Danke sagen.
- Es sollte verlieren können
Geistige Schulfähigkeit
- Das Vorschulkind sollte in der Lage sein, sich 2-3 Aufgaben zu merken und auszuführen (gehe in die Küche, mach die dritte Schublade auf und hole uns 2 Teller).
- Zahlenverständnis, Erkennen von Mengen bis 6 ohne Nachzählen.
- Strategiespiele für die Förderung des logischen Denkens.
- Erkennen, Benennen und Zuordnen von Formen und Farben.
- Kennen von einfachen Lerntechniken (kreise ein, verbinde, male aus, …).
- Grundkenntnisse über die Natur und die Welt
- Jahreszeiten und ihre Besonderheiten
- Fest- und Feiertage
- Orientierung im Raum
- Reimwörter
Feinmotorische- und grobmotorische Schulfähigkeiten
- Richtige Stifthaltung.
- Beherrschen einer Schere (auf Linie schneiden).
- Falten nach Anleitung, Fädeln und ein sauberer Umgang mit Klebstoff.
- Ordnung halten können mit Materialien (Stiften, Blättern, …).
- Soviel Bewegung wie möglich (Balancieren, Hüpfen mit geschlossenen Beinen – auch im Wechselschritt, Zielwerfen mit einem Ball, …).
Was können Eltern noch mit Ihren Kindern üben?
- Eigenständiges Umziehen und ordentliches Aufräumen der Kleidung.
- Wie isst man ordentlich?
- Schuhe binden können.
- Überblick über die persönlichen Sachen haben.
- Beim Umziehen nicht trödeln.
- Sich nicht ablenken lassen.
- Verlieren lernen beim gemeinsamen Tischspiel.
Bitte sprechen Sie uns an, wenn sie noch Fragen haben.